Skywatcher AZ5

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  • Beitrag zuletzt geändert am:25/11/2023

Hier findet ihr einen kleinen Bericht zu der Skywatcher AZ5 Montierung.

Gedanken

Ich besitze ein Skywatcher Skymax 127, dieses verwende ich normalerweise mit einer Skywatcher Az Gti.
Manchmal ist es aber einfach praktischer eine manuelle Montierung zu haben.
Kein Strom, kein Handy/PC für die Steuerung und schnell einsatzbereit.
Das waren die Hauptgründe für die Anschaffung einer Az Montierung.

Warum die Skywatcher AZ5?

Ich habe mir erst Montierungen angesehen wie z.B. die Omegon Az-Baby oder die Vixen Mobile Porta.
Beide Montierungen liegen aber bei 4kg Zuladung (oder weniger).
Die Skywatcher Montierung wird mit max. 5kg beworben.
Das 127er Skymax liegt schon knapp über 3kg Gewicht.
Dazu Sucher, Zenitspiegel und Okulare. Je nach Typ kommt da schon mal mehr zusammen und man kommt schon in die Richtung 4kg.
Das wäre mir dann zu wackelig.
Zu dem Zeitpunkt lag die Montierung von Skywatcher, preislich, gleich auf.
Außerdem gibt es bei der AZ5 mehrere Möglichkeiten der „Steuerung“ des Teleskops.
Dazu später mehr.

Die Verpackung

Zu der Verpackung kann man nicht viel sagen.
Sie ist gut.
Dicker Karton mit Schaumstoffeinlagen.
Mein Händler hat den Karton der Montierung nochmal in einem weiteren Versandkarton gelegt.
So konnte die Montierung wohlberaten zugestellt werden.

Zubehör und Verarbeitung

Die Montierung kann auch mit Stativ gekauft werden.
Dieses ist auch bei meiner Az Gti dabei gewesen. Daher habe ich einen Vergleich.
Das Stativ ist für den Einsatz (bis max. 5kg) vollkommen ausreichend.
Ich würde aber dringend dazu raten die Säule dazuzukaufen welche es für die AZ5 gibt.
Sonst kommt ein längerer Refraktor ans Stativ oder der Einblick wird sehr unbequem.
Für die Montierung gibt es sowohl Knöpfe als auch Wellen zur „Steuerung“.


Bei meiner Montierung waren beide dabei und sie lassen sich auch ohne Probleme austauschen
Was ich ein wenig schade finde ist, dass die Wellen eine Kreuzschraube zur Befestigung haben und die Wellen einen Innensechskantschraube. So muss man mehr Werkzeug dabei heben wenn es z.B. in den Urlaub geht.



Die Verarbeitung von Stativ, Säule und der Montierung ist gut.
An einigen Stellen der Montierung ist der weiße Lack nicht zu 100% sauber aufgetragen, grade in Ecken sieht es manchmal ein wenig komisch aus.
Es gibt dadurch aber keine Einschränkungen in der Funktion und man muss natürlich auch beachten, dass wir uns im unteren Preissegment bewegen.
Was mir direkt beim Auspacken aufgefallen ist, dass die Montierung etwas fettig ist.
Ich habe sie einmal mit einem Lappen abgewischt und die Oberfläche war frei von Fett.

Eine Sache möchte ich im Besonderen positiv erwähnen.
Beim Öffnen der Montierung ist mir aufgefallen, dass die Mechanik nicht in Fett o.ä. unter geht.
In anderen Montierungen von Skywatcher trieft die Montierung richtig vor Fett.
Auch ist das Fett nicht im gesamten Gehäuse verteilt, sondern nur da wo es sein soll.

Das Aufstellen

Stativ aufgestellt, Säule drauf geschraubt und auf die Säule die Montierung.
Montiert werden können Teleskope mit einer Vixenschiene.
So z.B. auch mein Skymax 127.

Über eine silberne Schraube kann man die Achsen freigängig machen.
Wenn dies gemacht ist habe ich einmal das Teleskop ausbalanciert, so, dass es nicht nach hinten oder vorn fällt. Anschließend konnte ich die Schraube wieder anziehen.

Die Anwendung

Es gibt mehrere Möglichkeiten das Teleskop auf der Montierung zu bewegen.

Es ist möglich die Knöpfe oder Wellen zu drehen. So lässt sich die Position verstellen.
Grade für feine Einstellungen oder beim Nachführen ist dies sehr angenehm.
Es lässt sich auch die Friktion dieser Funktion einstellen. Dazu muss man die Madenschraube rein oder raus drehen.

Eine weitere Möglichkeit wäre es die silbernen Schrauben zu lösen und dann die Montierung mit den Wellen „zu schieben“.
Grade für grobe Einstellungen sehr praktisch.

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, diese ist aber von Skywatcher nicht beschrieben.
Die Funktion ist ähnlich wie z.B. bei der Omegon Az-Baby.
Man löst die silbernen Schrauben und kann am Teleskop selber drehen und navigieren.
Also ohne Wellen oder Knöpfe.

Für mich hat sich folgendes als sehr gut herausgestellt:
Bei der Az Achse (oben – unten) den Knopf montieren.
Bei der Alt Achse (links – rechts) die Welle montieren.
Bei der Alt Achse muss man oft viel hin und her Schwenken um verschiedene Objekte anfahren zu können. Deswegen ist es dort sinnvoll die silberne Schraube für eine grobe Ausrichtung zu lösen und anschließend wieder anzuziehen. Korrigieren kann man dann über das drehen der Welle.
Bei der Az Achse ist eine große Korrektur oder Ausrichtung nicht wirklich notwendig.
Daher nutze ich dort den Knopf. Er macht alles ein wenig kompakter und einfacher zu bedienen.

Das Anpassen

Ich hatte das Problem, dass der Sucher meines Skymax nach unten gezeigt hat.
Ein Einblick war recht unbequem.
Wenn man das Teleskop andersherum montiert ist die Welle oder der Knopf auf der falschen Seite.
Das lässt sich aber anpassen.

In der Mitte der Klemme befinden sich drei Schrauben.
Diese müssen gelöst werden.
Darunter befindet sich nochmal drei Schrauben in den Langlöchern.
Diese auch herausschrauben.
Nun kann man den Teil mit der Welle oder Knopf abziehen.
ACHTUNG: Der Teil mit dem Zahnrad kommt mit heraus.
Anschließend kann der Teil der Montierung so ausgerichtet werden wie gewünscht.
Bitte beachten: Eventuell ist es nur noch möglich zwei Schrauben im Inneren der Montierung zu nutzen.
Bei schweren Teleskopen kann das ggf. für Probleme sorgen.

Probleme bei der Höhe des Teleskops?
Es ist möglich den Winkel der Montierung anzupassen.
Dazu einfach die zwei Schrauben an der Außenseite der Montierung herausschrauben und in geeigneter Position wieder festschrauben.

Das Fazit

Ich habe die Montierung im Angebot gekauft.
Preislich gleichauf mit Az-Baby oder der Mini Porta.
Die Az5 ist beiden Montierungen klar überlegen.
Ich habe knapp 170€ gezahlt.

Aktuell kostet die Montierung (ohne Stativ und Säule) 250€.
Für 250€ erhält man allerdings auch die Berlebach Castor II.
Da würde ich schon überlegen ggf. die Berlebach zu nehmen.
Besonders weil sie mit Gegengewicht 20kg tragen kann.
Der große Vorteil der Az5 bleibt aber, dass man sie gut anpassen kann und eine Bedienung mit Welle und Knöpfen möglich ist.